Irak/Türkei, Ibrahim Kahlil

Die Fahrt geht über hügelige Gelände. Nach der Einöde der letzten Tage gefällt es mir hier sehr gut.

Gegen 14 Uhr komme ich nahe an die Grenze und an einem Flüchtlingslager vorbei.

Gegen 15 Uhr bin ich an der Grenze und bekomme den ersten Stempel.

Leider ist der Stempel für Fussgänger und ich darf zurück laufen und den richtigen Stempel abholen.

Leider zu früh gefreut, jetzt darf ich nochmals zurück und 38k IQD zahlen da ich aus Jordanien komme, Kurdistan würde nur 23k kosten. Was die kosten im Derail sind verstehe ich nicht.

Irak ist zwar ein Chaos, aber trotzdem sehr liebenswert und sehr hilfreiche Leute.

Weiter geht’s zur Türkischen Seite. Eigentlich freue ich mich schon auf die Türkei und habe heute extra meine sauberen Kleider angelegt.

Es herrscht ein Chaos und reine Anarchie, aber schließlich stehe ich vor dem verschlossenen Tor. Hier gibt es stoß Abfertigung.

Leider läuft hier alles kunterbunt auseinander, jeder Zöllner steht gelangweilt herum und schickt die Leute planlos an irgendwelchen Schalter.

Nach dem ich einen Zöllner zusammen gebrüllt habe, bekomme ich auch endlich eine „Liste“.

Diese Liste besteht aus einem Blatt Papier, das es nirgends wo gibt und man es selber mitbringen muss. Darauf sind pro Person drei Spalten: Vor- und Nachname, Passnummer und Geburtstag

Darunter das Kennzeichen.

Liste

Nachdem ich die Liste geschafft hatte, gibts auch einen Stempel in den Pass.

Rosali wird mit Hilfe des Fahrzeugscheins und der Grünen Versicherungskarte registriert.

Hurry, jetzt nur noch Fahrzeug durchsicht und fertig.

Tja, einen Scheiss. Ich werde gefragt, ob ich einer Detailuntersuchung zustimme. Klassische Fangfrage, deshalb gleich mit ja beantworten. Tja und so ein XRay dauert halt.

Das witzige ist, der Zöllner fährt bei mir mit mit dem Beschlagten Zeug vom Fahrzeug vor mir. Beim Aussteigen lässt er es einfach bei mir drinnen. Ich bin schon am überlegen ob ich dem armen Sunder ein paar Pack Zigaretten abnehme, aber ich lasse es dann doch 😉 Es war sehr reizvoll 😉

Ich fahre in die Türkei und sofort an ei,dem TIR Parkplatz heraus. Ich frage ob ich hier parken darf und er sagt sofort ja und bietet mir einen Cay an – endlich Türkei! 😉

Gute Nacht – ich bin geschafft!

Leider hab ich dem guten Mann gestern gesagt, dass ich zum Sonnenaufgang weiter fahre, prompt klopft es auch um 6 am Fenster. Was solls es geht weiter zur nächsten Stadt. Geldwechsel,SimKarten kaufen und Reifen schauen.

Jordanien/Irak Grenze Al Karama

Vor der Grenze mache ich nochmals den Tank voll. Eigentlich Blödsinn da der Diesel im Irak billiger ist.

Wir nähern uns der Grenze. Die Strasse ist mal grottenschlecht und 50km/h schon zu schnell und mal ist der Asphalt recht neu und ich komme sehr schnell voran.

An der Grenze gibt es erstmals die Diskussion ob ich überhaupt vorgelassen werde. Mein PCR Test hat kein Maschinen Ausdruck und auch keinen Scan Code. Visa hätte ich auch nicht und überhaupt…

Blabla, kenne ich alles schon. Ich erkläre dem guten Mann, dass der Test vom Krankenhaus ist, ich als deutscher ein Visum bei der Ankunft bekomme und übrigens läuft mein Jordanien Visum bald ab. Ich glaube das letztere wirkt am meisten 😉 Nach einer gefühlten Stunde warten kommt auch ein Plakaten Soldat an und schaut sich mein Pass an und telefoniert mit den Irakis, danach gibt es das okay.

Jordanische Seite:

Der braune Schein von der Einreise ist wichtig. Da gibt es einen gelben Laufzettel wo Rosali abgefertigt werden.

Bevor man weiter fährt sollte man sich an der gleichen Station wo der Wagen durchsucht wird auch noch den weißen Exit Schein für 35JD geben lassen.

Beim wenden übersehe ich einen Pfeiler hinten und hole mir eine Schramme.

Die Papiere gibt man dann bei der Ausfahrt wieder ab. Jordanien erledigt.

Iraki Seite:

Hier ist keine Eile geboten, da es sowieso länger dauert. Lächle und finde dich damit ab hier zu übernachten.

Im Precheck von den Irakern werd dich jeder, ja auch der Chef, nach Geld fragen, lehne es einfach höflich ab und halte Fenster und Türen verschlossen.

Weiter geht’s zum Visa. 200us$ wird zuerst aufgerufen für ein Visum. Als Deutscher hast du die Gnade nur 75us$ zahlen zu müssen. Falls du es nicht passt hast bekommst du den Rest in IQD zurück bis zu einem 46% schlechteren Kurs.

Gut, jetzt hast du ein Visum für den ganzen Irak jetzt kommt die Sache mit dem Auto.

Ich hatte die Ehre, dass ein Assistent mich bei der ganzen Lauferei begleitete. Er war ununterbrochen am Telefonieren, wir standen vor verschlossenen Büros aber irgendwie ging es immer ein Papier oder eine Unterschrift weiter.

Bezahlt habe ich:

105us$ = 100us$ und 5k IQD für das Manifest. Wobei die 5k wohl Handgeld war.

30us$ für 1 Monat Versicherung, wobei der Wechselkurs für das Rausgeld kriminell tief war. Hier hat er mich um gut 6us$ beschissen.

10us$ was dann doch 15k IQD sind musste ich auch noch bezahlen für etwas.

Das war es eigentlich auch schon. 220us$

Wenn ich denke das ein Schweizer für eine Tasse Kaffee mir 5CHF stehlen will und für 1l Tischwasser 10CHF stehlen will und nicht mal rot im Gesicht wird, dann sind mir die Iraker lieber!

Was die ganzen Papiere im einzelnen bedeuten habe ich keine Ahnung. Ein paar Unterschriften haben wir auch beim Mittagessen abgeholt, wo ich auch voll zu gelangt habe 😉

Zu meinem allergrößten Erstaunen hat mir der Mann mit Brille auch noch 25k IQD geschenkt.

Jetzt kommt eigentlich nur noch ein paar Hammer:

Man soll doch nach Jordanien fahren und da bei einer Bank 500 oder 1000us$ Kaution einzahlen und dann wieder kommen.

Die Strasse ist von 16Uhr bis 8Uhr am Morgen geschlossen, ob man in Jordanien einen Kontakt hat wo man übernachten kann.

Lächelnd erklären, dass man gerne hier vorm Office übernachtet und morgen weiter fährt. Auch ist das mit Kaution nicht gut, da man in der Türkei oder Iran ausreist.

Jetzt gibt es noch ein warte Spiel, weil da jemand von ganz oben sein okay geben muss.

Ich hab nach der ganzen Warterei Hunger und bin tot müde. Solche Grenztage benötigten alle Sinne und 100% Einsatz, dafür wird man aber auch mit Erfolg ausgezeichnet und man ist einer der ersten die den Grenzübergang geschafft haben.

Die Nacht war mit 13°C angenehm. Ich hab auch nicht viel mitbekommen und bin sofort in den Tiefschlaf gefallen ohne mal aufzuwachen.

Jetzt ist es 8Uhr und nach dem Kaffee mache ich mich auf dem Weg zur nächsten Stadt. Geldwechseln und SIMkarte besorgen.

Morgen hat Frau ihren 49ten, da wäre sie sauer ohne Kontakt. 😉

Ich fahre kurz nach 8Uhr raus Richtung exit. Ein Posten ist nicht besetzt und ich fahre gleich zum letzten Häuschen. Okay ich darf zurück und warten. Als ich um das Haus gehe sehe ich auch einen Soldaten beim Kaffee trinken. Ich gib ihm meine Papiere und er muss wohl vom Chef die Bestätigung abholen, also gehen wir zum Gebäude zurück. Es ist ungewohnt Leute aus dem Bett zu holen, aber es scheint keinem groß zu stören.

Also wieder zu letzten Posten, diesmal fehlt ein weißer Zettel. Den Zettel hätte ich eigentlich bei der ersten Kontrolle bekommen sollen. Also fahren wir wieder zurück und holen einen Zettel mit zwei Stempel ab. Der Zöllner vergisst auch nicht nach Geld zu fragen. Money, Money – es ist wie mit Affen im Zoo. Ich schüttle ihm dafür reichlich die Hand, er schaut mich dümmlich an.

Weiter geht’s jetzt wieder zum letzten Posten. Natürlich wird hier wieder reichlich nach Money,Money gebettelt. Es kotz mich nur noch an und ich erkläre ihm kurz auf schwäbisch was ich von ihm und seiner Bettlerei halte und wie tief er in meinen Augen gesunken ist. Gut, jetzt versteht er es nicht ganz, was deutlich besser für mich ist.

Irak wir kommen.

Qasar al Amra, Parkplatz

Heute geht es nach Jordanien.

Um viertel nach Sechs wird es langsam hell.

Nach Kaffee starte ich Richtung Grenze.

Irgendwo regnet es, ich sehe einen schönen Regenbogen.

Früher hab ich immer gerne Regenbogen angeschaut, heute denke ich immer, Himmel da kommen die Schwulen wieder 😉

Kurz vor der Grenze mache ich Rosali noch mals voll, so günstig wie hier wird der Diesel wohl lange nicht mehr sein.

An der Grenze angekommen. Seit ich an der UE/Oman Grenze einen Anschiss bekommen habe, halte ich mich mit Fotos etwas zurück 😉

Auf der Saudi Seite bekomme ich ein Exit Stempel und zwei der TIP? Zettel?

Hurra, jetzt bin ich an der Jordanischen Seite.

Als erstes gibts den PCR Test, der Pflicht ist und den ich schon mit 20JOD vorraus bezahlt hatte.

Ich brauche ein Visum und die guten Polizisten wollen 40 JOD von mir. Da ich schon den Jordan Pass für 80 JD gekauft habe, sollte es für mich schon im Preis inbegriffen sein. Naja, netter Versuch etwas Geld extra zu machen, aber Schwaben sind da hellhörig und pingelig.

Als nächstes wird Rosali begutachtet und für sehr gut befunden. Dafür bekommt Rosali auch einen Laufzetel.

Nächster Schritt ist die Versicherung, die leider nicht unter einem Monat verfügbar ist. Arg, 100 JOD. Es gibt einen Geldautomaten, an dem ich 250 JOD ziehen kann. Kostet zwar 6-7 JD Gebühr, aber was solls. Bargeld brauche ich sowieso.

In der gleichen Halle gibt es auch SimKarten : 45GB für 14 JB. Das ist günstig und ich hole mir wie immer gleich zwei davon.

In der nächsten Halle bekommt Rosali noch zwei Stempel ins CdP und ich zahle wieder 20JOD.

Das CdP ist komplett falsch. Ganz oben hat der Saudi was reingeschrieben und der Jordaner hat vergessen den Unterenteil zubehalten.

Oh man, da lobe ich mir mal die Iraner. Die hatten es zum Schluss absolut richtig hinbekommen.

Zur Feier des Tages gibts erst mal was zum Essen.

Ich sehe an der Ecke ein Autowaschgeschäft und halte spontan an.

Für 5 JD lasse ich Rosali von außen richtig sauber machen.

Der gute man empfiehlt mir eine Burg zu besichtigen, aber ich fahre woh zu einer falschen. Hier hat es nur ein paar Steine.

Aber ich finde die Richtige natürlich auch noch.

Bei Burg zwei, beeindrucken mich die Steintüren. Die laufen immer noch. Es ist kaum vorstellbar, dass so schwere Steintüren seit 1000 Jahren sich bewegen lassen. Wahnsinn ich bin begeistert.

Ich komme heraus und was sehe ich ein deutsches Auto. Das kenne ich schon von Iran 😉

Es geht weiter zu Burg Nummer 3.

Ich bin geschafft. Ich trinke bei Sadam aus Syrien noch zwei Tee und kaufe ihm noch etwas Tee ab. Dann geh ich zu Rosali.

Die Nacht war ruhig und ich hörte ein paar Regentropfen auf dem Dach. Um 3 Uhr bin ich aufgewacht, bei mir kommen sehr üble Düfte hinten raus. So wie es stinkt kann ich kein Corona haben 😉

Den halben Morgen verdöse ich, lies ein paar Artikel in der Zeitung und Quatsche mit Freunden.

Plötzlich klopft es an der Tür und ich sehe deutsches Militär vor der Türe stehen.

Die Bundeswehr ist an dem Flughafen an der Grenze stationiert.

Wir unterhalten uns angeregt und ich bekomme noch tips von anderen Burgen sehr nah gelegen.

Leider auch die Info, dass es hier an der Grenze immer wieder zu Konflikten kommt. Ich bin sehr dankbar für die Infos aus erster Hand.

Saudi Arabien, Grenze

Heute morgen geht es kurz vor 11 zum PCR Test abholen. Genauer gesagt, erst gibt es einen Abstecher zu meinen Lieblings Bäcker, da gibt es für 20Cent ein sehr leckeres Brot, das ich auch sofort aufesse.

Zum Glück ist der PCR Test negativ.

Weiter geht es gute 400km zur Grenze.

Unterwegs sehe ich einen Wasserkühler an der Strasse stehen und mache einen Stop um alle meine 1,5l und 2l Flaschen mit sehr guten und eis kalten Wasser auf zu füllen.

Die letzten 200km zur Grenze.

Oman geht sehr gut. Es ist ein riesiger Komplex und es sind gerade eine Handvoll Autos da.

Ich fahre bis zur ersten Station vor, abei übersehe ich wohl eine Station. Wenden und zurück fahren ist angesagt. Leider ist hinter Rosali eine Säule und da hinter lasse ich mit dem Fahrradträger meine Spuren.

Der kleine Bub von Grenzwächter und ich verstehen uns leider nicht. Bubi versteht nicht, dass ich ein elektronisches Visum habe und will mich doch tatsächlich nach Oman zurück schicken.

Saudischer Grenzbub

Naja, ich bin nicht ohne Grund dieses Jahr durch 11 verschiedene Länder gereist um jetzt vor einem Grenzbub aufzugeben. Außerdem hab ich schon das Visum bezahlt, das lässt sich ein Schwabe nicht gefallen, lautstark gehe ich zum Angriff über, Bubi flüchtet.

Es kommt ein Arzt vorbei, der erst mal gut Englisch versteht und zweitens beim Staat arbeitet. Wir tauschen Telefonnummer aus und evtl. bekomme ich sogar von ihm einen Booster Impfung 😉

Ich übergib die Dokumente dem Arzt per Whatsapp, der Arzt redet mit Bubi. Bubi hat sich wohl mit dem Falschen angelegt…sein Kollege winkt mich durch, keiner will irgendwas sehen. Geht doch 😉

Nächste Station bekommt Rosali ihren Zettel für die Ausreise.

Es werden Fotos und Videos von mir gemacht. Ich bin wohl der erste Tourist hier.

Ich bekomme auch Wasser und Datteln geschenkt-so gefällt mir das schon viel besser 😉

Bevor es zur Tanke geht, kaufe ich für 287,5 Saudi Rials was 67€ sind eine Versicherung für 1 Monat. Verlängern kann ich in der Hauptstadt Riad.

Tanken, macht hier Spass. Diesel kostet 15Cent der Liter.

Ich bin platt und suche mir 5km nach der Grenze einen Schlafplatz in der Wüste.

Iran/Irak Grenze

Heute geht es wieder die schöne Strecke zurück, die wir schon gekommen sind.

Gegen 13h erreiche ich die Grenze mit einem lauen Gefühl im Magen.

Die zwei Clowns am Anfang, einer Iraki der andere Irani wollen mich gleich mal abwimmeln. Aber ich bleibe hartnäckig und er ruft seinen Chef an, irgendwann werde ich rein gewunken.

Bei den Irakern muss ich noch 44000? Dinar bezahlen. Warum ich das gerade in us$ und auch nur mit einem Hunderter bezahlen kann ist mehr wie fragwürdig.

Auf jedenfall bekomme ich nutzloses IrakDinar als Wechselgeld.

Der nächste Schritt ist der Iran. Hier tut sich erst mal gar nichts. Ich glaube ich bin der erste Tourist seit langen?

Der Polizist begrüßt mich gleich mit heil Hitler, dafür merkt er gar nicht, dass ich mit dem Auto da bin. Bis das CdP fertig ist dauert es ewig.

Gegen 17Uhr bin ich fertig und freue mich schon auf Iran, aber zu früh gefreut, es gibt da noch die Benzin/Dieselsteuer und die macht morgen um 8Uhr auf.

Ja, sCHeisse jetzt hab ich über Nacht auf den wohl sichersten Parkplatz der Welt. Der Osten bewachen die Iraker und der Westen die Iraner. Als persönlichen Schutz hab ich noch 5 Hunde 😉

Iranzeit ist GMT+3.5h. Also halbe Stunde mehr wie im Irak 😉

Ich bin mal gespannt wie das morgen weitergeht. Steuer, dann in die nächste Stadt fahren, Geld tauschen, SIMkarten besorgen einkaufen und/oder essen gehen?!?

Die Nacht war super ruhig. Wenn die Grenzen mal zu sind, dann bewegt sich hier nichts und die nächste Stadt ist mehr als 20km entfernt.

Ich wache schon vor 7 auf. Füttere meine Wachhunde, Staubsauge und mach mir einen Kaffee. Punkt 8 stehe ich mit Rosali am Grenzezaun, wir gehen zurück zum zweiten Haus, da bekomme ich eine 60us$ Rechnung für DieselSteuer. Damit soll ich zurück zur Bank. In dem Gebäude war ich gestern schon.

Das Problem ist, ich hab nur noch 50us$. Da die Irakis den 100us$ Schein haben wollten. Geldwechseln macht die Bank nicht. Ich soll in die nächste Stadt fahren??? Also warten angesagt, auf was weiß ich eigentlich nicht.

Plötzlich kommt ein bekanntes Gesicht von gestern um die Ecke und schaut mich fragend an. Ich erzähle ihm die Kurzeversion und er sagt ‚Touristen zahlen keine Steuer!“

Es gibt da wohl eine längere Diskussion, auf jeden Fall werde ich zum Tee, Weintrauben und Rührei mit Brot eingeladen.

Meine Stimmung ist heller wie hell und ich mache mit der gesamten Zollbelegschaft ein Gruppenfoto.

Nach ein paar kleineren Hickhacks, ich vergesse erst meine Papiere dann den Pass, dann bekomme ich von allen Chefs das grosse Okay. ‚You finished – go‘

Damit fahre ich zum letzten Tor und die Frage lautet, you finished – yes – go!

Also die Übernachtung war total überflüssig, aber da habe ich sehr viele Gastfreundlich Leute getroffen-ich wollte die Nacht hier nicht missen.

MERKE: Tourists don't pay any Tax!

Duhok Damm

Heute Morgen ging es schon sehr früh los. Ich denke ich bin um 6 aufgewacht und direkt nach 20min losgefahren.

Es geht an der türkisch syrischen Grenze entlang.

Bis zur Grenze waren es 90min. Kurz vor 8 ging es zur Türkischen Abfertigung, alles kein Problem. Der letzte Türke fragte mich sogar, warum ich den in den Irak reisen würde. Auf die Frage musste ich auch länger überlegen – Neigierde, weil man darf?

Der Kurdische Teil ist etwas komplizierter. Erst muss eine Personenliste ausgefüllt werden, die ich nicht habe, das hat der erste Grenzer für mich gemacht. Dann ging es zum CovidTest. Meine Impfung wurde auch anerkannt.

Nächstes Gebäude, hier muss ich ein Visa für 100k Dinar kaufen, etwa 60€. Dafür muss ich aber erst mal Geldwechseln im Kaffee. Dann gibts noch einen Blick in Rosali. Alles gut.

Ein paar 100m weiter brauche ich Papiere für Rosali. Kostet mich 30us$. Da fangen auch die Diskussionen an, die Grenzer wollen meinen Pass behalten und ich auch. Ich gewinne und fahre mit Pass und alles Dokumentation nach Irak rein.

Nächster Schritt ist erst mal einen Happen zu essen.

Und mich dann um eine SIMkarte für Irak zu bemühen. Zuerst ging gar nichts nur gesichtsbuch und anderen Schrott. Erst als ich das Hauptbüro gefunden hatte, konnten sie mir sehr ausführlich und gut helfen.

Ich habe jetzt 10k für die SIM, 6k fürs Aufladen und noch mals 1k im Laden bezahlt. Also für 17k, etwa 10€ hab ich 5GB was 1 Woche gültig ist.

Bevor ich zu meinem Nachtplatz fahre esse ich noch etwas mit Reis. Gar nicht so schlecht.

Mein Nachtplatz ist am Stausee, die Strassen sind einfach in den Hang hinein asphaltiert, es geht hoch und runter. Leider ist mein Platz nicht mehr offen und ich stelle mich einfach auf den nächst besten Parkplatz.

Jetzt noch einen Tee, dann bin ich reif fürs Bett.

Die Nacht war sehr sehr still. Kein Auto. Totenstille. Am nächsten Morgen wache ich schon um 5 Uhr ausgeschlafen auf. Kuschle mich aber noch ins Bett.

Tortum Baraj Gölü See

Die Grenze ist etwa eine halbe Stunde entfernt und es ist nicht viel los auf der Strasse.

Die Georgische Seite erschreckt mich etwas. Sie sagen, dass ich für die Türkei ein PVC Test brauche. Falls die Türken mich nicht ins Land lassen, dann dürfte ich auch nicht mehr nach Georgien einreisen.

Ich liebe ja solche Geschichten. Damit verschreckt man kleine Kinder und Pauschis (Pauschal Touristen), aber nicht mich. Ich grinse und stelle mir vor, wie lange ich wohl zwischen Georgien und Türkei wohl Kampen kann, bis eins der Länder mich dann doch rein lässt 😉

Also aus Georgien raus und zu den Türken. Ich hole schon mal mein Autofähnle aus dem Handschuhfach und lege es an der Scheibe aus. Es regnet was gerade runter kommen kann.

Der erste türkische Grenzer kommt und schickt mich zu den Ärzten. Dort zeige ich meinen Impfausdruck von Montenegro und bekomme sofort einen kleinen Zettel.

Der rest ist super freundlich: Reisepass, Fahrzeugschein,grüne Karte und Führerschein.

Ich mache in der ersten türkischen Stadt Stop. Mittlerweile kenne ich mich schon gut aus und weiß wo parken und wohin gehen.

Ich tausche das restliche Gel in Türkischen Lire und hebe auch noch 1490tl ab.

Nächster Schritt ist meine alten SimKarten wieder zum laufen zu bringen und ich gehe in ein Vodafone Laden. Nach 5min und 160tl was 15,43€ sind habe ich auf beiden SimKarten wieder je 15GB, also zusammen 30GB. Da brauche ich nicht zu sparen.

Da ich alles in Rekord Zeit erledigt habe, gönne ich mir noch einen Happen zum Essen.

Weiter geht’s in Richtung Berge, der Regen hört auch sofort auf und ich fahre auf trockenen Strasse.

Plötzlich Staut es sich, es gab einen Steinschlag, aber in 10min ist die Bahn frei und es geht weiter.

Nach 16 Uhr erreiche einen Platz. Ich parke mal vorsichtig ein und schaue mich um.

Ich frage nach dem Restaurant und ob ich um 18Uhr essen kann?

Das Restaurant ist wie ein Zelt aufgebaut. Mit zwei offene Feuer. Ich darf natürlich in die Küche und probieren und Fotografieren. Das Essen ist sehr gut, ich bekomme auch noch gratis türkischen Kebab und natürlich einen Tee.

Die Rechnung beträgt 115tl, aber ich muss nur 100tl zahlen. Mich freut es 😉

Matchis, Festung Parkplatz

Heute geht’s bis ans Ende von Georgien an die Grenze von Aserbaidschan.

Unterwegs finde ich noch einen Kadaver eines Goldschakals.

Des Parkplatz ist leicht gefunden, aber ich schaue mir den Parkplatz noch zu Fuß an bevor ich rein fahre.

Um 16Uhr starte ich zur Wanderung zu der Burgruine direkt an der Georgischen/Aserbaidschanischen Grenze.

Auf halben Weg ist ein Grenzposten. Hier wird der Ausweis kontrolliert und man bekommt eine Bescheinigung für das Grenznahe Gebiet.

Weiter geht der Weg. Das letzte Stück ist nicht ganz einfach. Aber es gibt eine kleine Brücke.

Endlich oben an der alten Festung.  Viel ist nicht mehr zu sehen. Vormauern, Turm, Kirche, Höhle und ein Haus.

Von hier aus hat man einen guten Blick auf Aserbaidschan.

Langsam wird es dunkel und ich mache mich auf dem Rückweg.

Um 20Uhr30 erreiche ich sehr erschöpft Rosali 😉

Abendbrot, meine Füße schmerzen und ich bin reif fürs Bett 😉

Nachts waren ein paar Rufe zu hören, was Goldschakale gewesen sein könnten.

An Morgen gibt Frühstück mit weichem Ei und zwei Tassen Kaffee.

Rustavi, am Kreuz

Heute heißt es Abschied nehmen von Armenien. Noch ein letzter Blick, ein letztes Foto.

Und ich bin an der Grenze. Die Grenze macht allerdings erst in gut eineinhalb Stunden auf. Also nutze ich Die Zeit und füttere Streuner mit meinem alten Brot. Setzte neue Batterien in den Reifendruck Wächter ein.

Staubsaugen und überprüfe Ölstand und Luftfilter.

Dann ist auch schon 9:45 und wir dürfen in den Grenzbereich einfahren. Der Armenier sammelt die Ökosteuer Formulare ein. Die Versicherung interessiert ihm nicht. Im Pass bekomme ich den Ausreisestempel und gut ist es.

Beim Georgier braucht es PCR Test, Covid Impfung, Führerschein und natürlich Pass und Fahrzeugschein, dann gibt es hier auch einen Stempel.

Bevor ich zur Versicherung fahre, fahre ich in den nächsten Ort und mir 480Gel. Damit kaufe ich gleich ein Brot und was kleines dazu für 2Gel. 3,60Gel sind etwa 1€.

Danach geht’s zur Versicherung, da nehme ich 14 Tage, bis zum 24 September für 30Gel.

Den ersten Platz was ich anfahre ist voll von Abfällen, aber ich sehe auch wieder Schildkröten, die ich in Armenien gar nicht gesehen habe.

Auf dem Weg zum zweiten Übernachtungspunkt möchte ich noch Wasserbunkern und halte bei einer Quelle an. Leider kommt da kein Wasser raus. Ich frage die Leute ob da Wasser wäre und während ich ihnen erkläre, dass ich das Wasser bunkern möchte, liegt auch schon eine kalte Flasche Borjomi Wasser im Cockpit. Ich bedanke mich noch ganz herzlich für die Gastfreundschaft 😉

Im nächsten Dorf finde ich dann doch eine Dorfquelle, die ein eigenes Bohrloch hat und fülle damit Rosali.

Der zweite Übernachtungsort gefällt mir auch nicht, bin ich etwa zu verwöhnt von dem einsamen Armenien?

Dann fällt mir von der Strasse aus ein riesiges Kreuz auf und ich entschließe mich spontan nach einem Weg hinauf zu suchen. Nach 15min bin ich auch oben, die Strasse könnte besser sein, aber dann wäre es auch zu voll hier oben. So genieße ich die Einsamkeit.

Da ich schon frisches Wasser an Board habe, schalte ich schnell die Heizung an. Das Frischwasser war doch sehr kalt beim einfüllen und ich habe die Heizung seit April wohl noch nicht angehabt. So kann ich Haare waschen und auch duschen.

Danach gibts einen herrlichen Sonnenuntergang

Zum Abendessen wollte ich eine Fischdose öffnen, aber das ist schief gegangen. Jetzt putze ich mehr, als ich essen.

Trotzdem ist der Ausblick hier wunderschön.

Ich schlafe momentan wie ein Murmeltier. Gehe früh ins Bett, gestern um 22Uhr und bin morgens immer noch müde.

Küche gereinigt und letzten Tee aufgesetzt

Nachts kamen noch ein oder zwei Autos, die sich auch die Lichter anschauen wollen, was mich nicht gestört hat. Um halbzwölf war es absolut still.

Der Morgen bringt auch Neuigkeiten von der Deutschen Post. Nach genau drei Wochen, 21! Tagen, hat der Brief, mit meinem Pass und Iran Visum, es tatsächlich zum internationalen Logistikzentrale (Flughafen?) in Deutschland geschafft. Die Armenische Haypost, weiss nur noch nichts davon.

Ich freunde mich mit dem armenischen Kaffee an. Wenn man es richtig macht, schmeckt der Kaffee gar nicht schlecht. Ich nehme zwei Kaffeelöffel (je 2g) Kaffepulver, Zucker und 4/5 volle Kaffeekanne mit Wasser. Danach aufkochen lassen bis es langsam steigt – fertig!

Ich wasche alle Fenster von Rosali von aussen ab. Leider hab ich ein paar Büsche gestreift, die Kratzer gehen leider vom Abwaschen nicht weg, aber es sieht danach besser aus.

Kaum bin ich fertig und am zweiten Kaffee, da kommt ein Trupp von Elektriker mit Kranwagen heran. Aber sie geben wir Zeichen, dass ich nicht störe. Anscheinend ist ein LED Trafo defekt.

Von unten im Tal höre ich Motorengeräusche. Da ist auch die Rennstrecke nicht weit von mir.

Erkennen kann ich leider nichts.

Abends kommen noch ein paar deutsche Pfadfinder vorbei, die hier in Georgien ein Jahr arbeiten.

Sobald es Abend wird gehen die Lichter an.

Heute leuchtet das Kreuz auch in seiner vollen Pracht.

Die Nacht war für ein Samstag ganz gut, ich befürchtete schon massen an Partyleute hier oben.

Ich höre ein Moskito schwirren als ich gerade am Einschlafen bin und hole noch mein elektro Schläger heraus und schalte den Schläger scharf.

Ein Moskito und eine Motte hab ich am nächsten Morgen gefunden. Ich denke der elektro Schläger ist brauchbar 😉

Die Nacht war mit 20°C recht warm, dafür ist der Morgen auch bewölkt.

Tschüss schöner Parkplatz, ich komme wieder, wenn man dann noch darf.