Jordanien/Irak Grenze Al Karama

Vor der Grenze mache ich nochmals den Tank voll. Eigentlich Blödsinn da der Diesel im Irak billiger ist.

Wir nähern uns der Grenze. Die Strasse ist mal grottenschlecht und 50km/h schon zu schnell und mal ist der Asphalt recht neu und ich komme sehr schnell voran.

An der Grenze gibt es erstmals die Diskussion ob ich überhaupt vorgelassen werde. Mein PCR Test hat kein Maschinen Ausdruck und auch keinen Scan Code. Visa hätte ich auch nicht und überhaupt…

Blabla, kenne ich alles schon. Ich erkläre dem guten Mann, dass der Test vom Krankenhaus ist, ich als deutscher ein Visum bei der Ankunft bekomme und übrigens läuft mein Jordanien Visum bald ab. Ich glaube das letztere wirkt am meisten 😉 Nach einer gefühlten Stunde warten kommt auch ein Plakaten Soldat an und schaut sich mein Pass an und telefoniert mit den Irakis, danach gibt es das okay.

Jordanische Seite:

Der braune Schein von der Einreise ist wichtig. Da gibt es einen gelben Laufzettel wo Rosali abgefertigt werden.

Bevor man weiter fährt sollte man sich an der gleichen Station wo der Wagen durchsucht wird auch noch den weißen Exit Schein für 35JD geben lassen.

Beim wenden übersehe ich einen Pfeiler hinten und hole mir eine Schramme.

Die Papiere gibt man dann bei der Ausfahrt wieder ab. Jordanien erledigt.

Iraki Seite:

Hier ist keine Eile geboten, da es sowieso länger dauert. Lächle und finde dich damit ab hier zu übernachten.

Im Precheck von den Irakern werd dich jeder, ja auch der Chef, nach Geld fragen, lehne es einfach höflich ab und halte Fenster und Türen verschlossen.

Weiter geht’s zum Visa. 200us$ wird zuerst aufgerufen für ein Visum. Als Deutscher hast du die Gnade nur 75us$ zahlen zu müssen. Falls du es nicht passt hast bekommst du den Rest in IQD zurück bis zu einem 46% schlechteren Kurs.

Gut, jetzt hast du ein Visum für den ganzen Irak jetzt kommt die Sache mit dem Auto.

Ich hatte die Ehre, dass ein Assistent mich bei der ganzen Lauferei begleitete. Er war ununterbrochen am Telefonieren, wir standen vor verschlossenen Büros aber irgendwie ging es immer ein Papier oder eine Unterschrift weiter.

Bezahlt habe ich:

105us$ = 100us$ und 5k IQD für das Manifest. Wobei die 5k wohl Handgeld war.

30us$ für 1 Monat Versicherung, wobei der Wechselkurs für das Rausgeld kriminell tief war. Hier hat er mich um gut 6us$ beschissen.

10us$ was dann doch 15k IQD sind musste ich auch noch bezahlen für etwas.

Das war es eigentlich auch schon. 220us$

Wenn ich denke das ein Schweizer für eine Tasse Kaffee mir 5CHF stehlen will und für 1l Tischwasser 10CHF stehlen will und nicht mal rot im Gesicht wird, dann sind mir die Iraker lieber!

Was die ganzen Papiere im einzelnen bedeuten habe ich keine Ahnung. Ein paar Unterschriften haben wir auch beim Mittagessen abgeholt, wo ich auch voll zu gelangt habe 😉

Zu meinem allergrößten Erstaunen hat mir der Mann mit Brille auch noch 25k IQD geschenkt.

Jetzt kommt eigentlich nur noch ein paar Hammer:

Man soll doch nach Jordanien fahren und da bei einer Bank 500 oder 1000us$ Kaution einzahlen und dann wieder kommen.

Die Strasse ist von 16Uhr bis 8Uhr am Morgen geschlossen, ob man in Jordanien einen Kontakt hat wo man übernachten kann.

Lächelnd erklären, dass man gerne hier vorm Office übernachtet und morgen weiter fährt. Auch ist das mit Kaution nicht gut, da man in der Türkei oder Iran ausreist.

Jetzt gibt es noch ein warte Spiel, weil da jemand von ganz oben sein okay geben muss.

Ich hab nach der ganzen Warterei Hunger und bin tot müde. Solche Grenztage benötigten alle Sinne und 100% Einsatz, dafür wird man aber auch mit Erfolg ausgezeichnet und man ist einer der ersten die den Grenzübergang geschafft haben.

Die Nacht war mit 13°C angenehm. Ich hab auch nicht viel mitbekommen und bin sofort in den Tiefschlaf gefallen ohne mal aufzuwachen.

Jetzt ist es 8Uhr und nach dem Kaffee mache ich mich auf dem Weg zur nächsten Stadt. Geldwechseln und SIMkarte besorgen.

Morgen hat Frau ihren 49ten, da wäre sie sauer ohne Kontakt. 😉

Ich fahre kurz nach 8Uhr raus Richtung exit. Ein Posten ist nicht besetzt und ich fahre gleich zum letzten Häuschen. Okay ich darf zurück und warten. Als ich um das Haus gehe sehe ich auch einen Soldaten beim Kaffee trinken. Ich gib ihm meine Papiere und er muss wohl vom Chef die Bestätigung abholen, also gehen wir zum Gebäude zurück. Es ist ungewohnt Leute aus dem Bett zu holen, aber es scheint keinem groß zu stören.

Also wieder zu letzten Posten, diesmal fehlt ein weißer Zettel. Den Zettel hätte ich eigentlich bei der ersten Kontrolle bekommen sollen. Also fahren wir wieder zurück und holen einen Zettel mit zwei Stempel ab. Der Zöllner vergisst auch nicht nach Geld zu fragen. Money, Money – es ist wie mit Affen im Zoo. Ich schüttle ihm dafür reichlich die Hand, er schaut mich dümmlich an.

Weiter geht’s jetzt wieder zum letzten Posten. Natürlich wird hier wieder reichlich nach Money,Money gebettelt. Es kotz mich nur noch an und ich erkläre ihm kurz auf schwäbisch was ich von ihm und seiner Bettlerei halte und wie tief er in meinen Augen gesunken ist. Gut, jetzt versteht er es nicht ganz, was deutlich besser für mich ist.

Irak wir kommen.

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Qasar al Amra, Parkplatz

Heute geht es nach Jordanien.

Um viertel nach Sechs wird es langsam hell.

Nach Kaffee starte ich Richtung Grenze.

Irgendwo regnet es, ich sehe einen schönen Regenbogen.

Früher hab ich immer gerne Regenbogen angeschaut, heute denke ich immer, Himmel da kommen die Schwulen wieder 😉

Kurz vor der Grenze mache ich Rosali noch mals voll, so günstig wie hier wird der Diesel wohl lange nicht mehr sein.

An der Grenze angekommen. Seit ich an der UE/Oman Grenze einen Anschiss bekommen habe, halte ich mich mit Fotos etwas zurück 😉

Auf der Saudi Seite bekomme ich ein Exit Stempel und zwei der TIP? Zettel?

Hurra, jetzt bin ich an der Jordanischen Seite.

Als erstes gibts den PCR Test, der Pflicht ist und den ich schon mit 20JOD vorraus bezahlt hatte.

Ich brauche ein Visum und die guten Polizisten wollen 40 JOD von mir. Da ich schon den Jordan Pass für 80 JD gekauft habe, sollte es für mich schon im Preis inbegriffen sein. Naja, netter Versuch etwas Geld extra zu machen, aber Schwaben sind da hellhörig und pingelig.

Als nächstes wird Rosali begutachtet und für sehr gut befunden. Dafür bekommt Rosali auch einen Laufzetel.

Nächster Schritt ist die Versicherung, die leider nicht unter einem Monat verfügbar ist. Arg, 100 JOD. Es gibt einen Geldautomaten, an dem ich 250 JOD ziehen kann. Kostet zwar 6-7 JD Gebühr, aber was solls. Bargeld brauche ich sowieso.

In der gleichen Halle gibt es auch SimKarten : 45GB für 14 JB. Das ist günstig und ich hole mir wie immer gleich zwei davon.

In der nächsten Halle bekommt Rosali noch zwei Stempel ins CdP und ich zahle wieder 20JOD.

Das CdP ist komplett falsch. Ganz oben hat der Saudi was reingeschrieben und der Jordaner hat vergessen den Unterenteil zubehalten.

Oh man, da lobe ich mir mal die Iraner. Die hatten es zum Schluss absolut richtig hinbekommen.

Zur Feier des Tages gibts erst mal was zum Essen.

Ich sehe an der Ecke ein Autowaschgeschäft und halte spontan an.

Für 5 JD lasse ich Rosali von außen richtig sauber machen.

Der gute man empfiehlt mir eine Burg zu besichtigen, aber ich fahre woh zu einer falschen. Hier hat es nur ein paar Steine.

Aber ich finde die Richtige natürlich auch noch.

Bei Burg zwei, beeindrucken mich die Steintüren. Die laufen immer noch. Es ist kaum vorstellbar, dass so schwere Steintüren seit 1000 Jahren sich bewegen lassen. Wahnsinn ich bin begeistert.

Ich komme heraus und was sehe ich ein deutsches Auto. Das kenne ich schon von Iran 😉

Es geht weiter zu Burg Nummer 3.

Ich bin geschafft. Ich trinke bei Sadam aus Syrien noch zwei Tee und kaufe ihm noch etwas Tee ab. Dann geh ich zu Rosali.

Die Nacht war ruhig und ich hörte ein paar Regentropfen auf dem Dach. Um 3 Uhr bin ich aufgewacht, bei mir kommen sehr üble Düfte hinten raus. So wie es stinkt kann ich kein Corona haben 😉

Den halben Morgen verdöse ich, lies ein paar Artikel in der Zeitung und Quatsche mit Freunden.

Plötzlich klopft es an der Tür und ich sehe deutsches Militär vor der Türe stehen.

Die Bundeswehr ist an dem Flughafen an der Grenze stationiert.

Wir unterhalten uns angeregt und ich bekomme noch tips von anderen Burgen sehr nah gelegen.

Leider auch die Info, dass es hier an der Grenze immer wieder zu Konflikten kommt. Ich bin sehr dankbar für die Infos aus erster Hand.